Bürgermeisterin Alberti aus Daisendorf und SPD-Kreisräte im Gespräch über die Gemeindeentwicklung

Veröffentlicht am 29.01.2019 in Fraktion

Bürgermeisterin Alberti, Ingrid Sauter, Norbert Zeller, Michael Wilkendorf, Dr. Boris Mattes (von links nach rechts).

Bezahlbarer Wohnraum, Tourismus und die Entwicklung der Gemeinde Daisendorf standen mit Mittelpunkt des Gesprächs der SPD-Kreistagsfraktion mit Bürgermeisterin Jacqueline Alberti.

Ähnlich wie in den kleineren Bodenseegemeinden ist das Hauptproblem in Daisendorf, bezahlbaren Wohnraum für „Normalverdiener“  und Einheimische zu bekommen. Bürgermeisterin Alberti stellte nüchtern fest, dass die Grundstücke in ihrer Gemeinde „sehr teuer“ seien. Vorhandene Grundstücke würden deshalb „ausgemostet“, was den Gemeinderat veranlasst habe, keine weiteren Ausnahmen für Überschreitungen zu genehmigen. „Wir wollen in unserer Gemeinde den dörflichen Charakter erhalten“, betonte die Bürgermeisterin. Ein großes Problem sei, wenn Häuser verkauft werden und dann junge Familien keine Chancen hätten, gegenüber potenten finanzkräftigen Investoren mitzuhalten. Kreisrat und Gemeinderat in Meersburg Boris Mattes kritisierte zutreffend „Kapital engagiert sich nicht in Vereinen“ und zeigte damit auf, was passiert, wenn engagierte Einwohner fehlen. Auch die Zunahme von Ferienwohnungen befördere diese Entwicklung. Deshalb, so Mattes, müsse sich Daisendorf fragen, wieviel Ferienwohnungen in der Gemeinde vertretbar sind. Kreisrat Michael Wilkendorf regte eine „Wohnungsbausicherungssatzung“ nach dem Vorbild von Sipplingen an, die dort allerdings missverständlich „Zweckentfremdungsverbot“ heiße.  Erneut forderte Mattes, dass Kommunen bei Grundstücksverkäufen unterhalb des Bodenrichtwerts bleiben dürfen, „damit wir auch jungen Familien eine Bleibeperspektive anbieten können“.

Nachdem die Fraktionen im Kreistag einen Antrag der SPD-Kreistagsfraktion für den Erwerb von Belegungsrechte für Mietwohnen leider abgelehnt hatten, regte Fraktionsvorsitzender Norbert Zeller an, dass Daisendorf selbst tätig wird. „Damit könnte der Mietpreis zwischen 30 bis 40 Prozent bei einer Mietbindung von 30 Jahren gesenkt werden“. Die Reduzierung der Kreisumlage gebe allen Gemeinden im Bodenseekreis die finanzielle Möglichkeit dazu.

Bürgermeisterin Alberti beklagte die fehlenden Flächen für kleinere und mittlere Handwerksbetriebe. Deshalb begrüßten Alberti und Mattes gleichermaßen, ein gemeinsames Gewerbegebiet von Daisendorf und Meersburg auszuweisen. In diesem Zusammenhang plädierte Alberti für einen direkten Anschluss ihrer Gemeinde an die künftige B 31.

Derzeit bringt die Gemeinde Daisendorf 21 Flüchtlinge auf ihrem Gemeindegebiet unter. In diesem Zusammenhang erkundigte sich die Bürgermeisterin, ob es von Seiten der SPD Bestrebungen gäbe, darauf hinzuwirken, dass die Kosten der Unterkunft für Sozialhilfeempfänger den tatsächlichen Mietkosten angepasst werden. Kreisrätin Ingrid Sauter versprach dieser Frage nachzugehen.

Mit großem Interesse verfolgten die SPD-Kreisräte Überlegungen, wonach der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Meersburg, Hagnau, Stetten und Daisendorf neu überdacht werden soll. Boris Mattes sprach sich dafür aus, die Grundidee einer Solidargemeinschaft neu zu beleben. Allerdings müsse der GVV „demokratischer aufgestellt werden“.

Abschließend zeigte sich Bürgermeisterin Alberti über den Breitbandausbau im GVV höchst zufrieden. Die Zusammenarbeit mit Teledata und Stadtwerke am See funktioniere ausgezeichnet. Mattes sprach gar von einer Erfolgsgeschichte, die im Wesentlichen auf hochmotivierte und hoch kompetente Mitarbeiter basiere. Auch Randbereiche im GVV würden gut versorgt werden. Albertis Schlussfolgerung: „Wir brauchen keinen Zweckverband Breitband auf Kreisebene“.

 
 

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